Klassenstärken von über 30 Schülern sind aktuell in vielen Schulen wieder angezeigt, selbst in Grundschulen sind Klassenfrequenzen von 26 – 28 Schülern keine Seltenheit. Dabei besagt eine wissenschaftliche Untersuchung zum Thema: „Was macht Schüler wieder erfolgreich?“:
Schüler in kleineren Klassen sind viel erfolgreicher als in großen!
Der Erfolgsfaktor lautet: Individuelle und konzentrierte Förderung!
Die Größe einer Schule und insbesondere auch die durchschnittlichen Klassenstärken sind nachweislich wichtige Faktoren, die nicht nur die kognitive sondern auch die emotionale und soziale Entwicklung der Schüler begünstigen. Übergroße Schulen mit über 1.000 Schülern erzeugen Anonymität und erschweren den Kindern das Zurechtfinden, die Integration und das Wohlfühlen. Damit werden gleichzeitig wesentliche und individuelle Voraussetzungen kindgerechten Lernens behindert. In einer überschaubaren Schule mit kleinen Klassen hingegen wird Lernen mit der Förderung von Anstrengungsbereitschaft und sozialer Verantwortung verbunden. Hierzu vertritt Prof. Dr. Hans Biegert, Schuldirektor der HEBO-Privatschule Bonn eine ganz entschiedene und auf Erfahrung gestützte Meinung: „Schule muss überschaubar sein. Wir müssen sicher von Schulen mit 1.000 und mehr Schülern Abschied nehmen. Es zeigt sich, dass weder Schüler noch Lehrer solch große Systeme psychologisch und pädagogisch bewältigen können. Das Erleben einer Schul- und Klassengemeinschaft ist dabei nicht mehr möglich. In Zukunft sollte die Orientierungsgröße auch an staatlichen Schulen bei max. 500 Schülern liegen.“
Neben der Gesamtschülerzahl einer Schule spielt aber die Klassenstärke, die zentrale Rolle für die Lernwirksamkeit im Unterricht und die kognitive, wie auch für die sozial-emotionale Entwicklung. Die Antwort auf die Frage: Was macht Schüler auch nach schlechten Zeugnissen wieder erfolgreich? Prof. Dr. Biegert weiter: „An der HEBO-Privatschule in Bonn haben wir eine Gesamtschülerzahl von ca. 350 Schülern (davon ca. 150 im Internat) und im Durchschnitt Klassenstärken mit weniger als 15 Schülern!“ Und Biegert weiter: „Erst in einer überschaubaren Schule mit kleinen Klassen ist es möglich, dem unterschiedlichen Lernverhalten selbst einzelner Schüler gerecht zu werden. Langsam Lernende sollen eben nicht Misserfolge haben, denn Misserfolge zerstören das Selbstvertrauen und die Leistungszuversicht und sind damit Ausgangspunkt für schlechte Zeugnisnoten. Die Lösung für das Zeugnisnoten-Problem vieler Schüler heißt: Individueller Unterricht in kleinen Klassen. Das bedeutet, dass jedes Kind seinen persönlichen Möglichkeiten entsprechend durch individuell bemessene Anforderungen und Hilfestellungen gefördert werden kann.“
Den Lehrern ermöglichen kleine Lerngruppen, erbrachte Leistungen zu erkennen und anzuerkennen und zu neuer Anstrengung zu ermutigen. Auch bei Schülern mit geringerer Lernbereitschaft gilt es, Lernen und Leisten selbst nach schlechten Zeugnisnoten als wieder erstrebenswert zu machen. – „so schaffen wir es“.