Freitag, 12.09.2014, 19.15 – 22.00 Uhr
in der HEBO-Privatschule
Aggressive Verhaltensstörungen bei Kindern stellen eine besondere Herausforderung für Therapeuten und andere professionelle Helfer dar, da sie insgesamt schwer zu behandeln sind und häufig chronisch verlaufen. Neben elternzentrierten Interventionen sind patientenzentrierte soziale Kompetenztrainings hier zum Standard in der Verhaltenstherapie geworden.
Im Rahmen der Weiterbildung wird insbesondere ein Überblick über das Therapieprogramm für Kinder mit aggressivem Verhalten (THAV) gegeben. THAV stellt ein umfassendes Behandlungspaket zur multimodalen Behandlung von Kindern im Alter von 6-12 Jahren mit aggressivem Verhalten, besonders gegenüber Gleichaltrigen dar. Es kann im Einzelsetting oder in Kleingruppen durchgeführt werden. Kindzentrierte Interventionen bilden den Kern der Behandlung. Kognitive und behaviorale Interventionsmethoden kommen in einzelnen Behandlungsbausteinen zum Einsatz.
Die Schwerpunkte liegen auf der Schulung der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung, der Entwicklung und Stärkung von Impulskontrolle, dem sozialen Problemlöse- und Fertigkeitentraining sowie auf der Modifikation sozialer Interaktionen. Das Programm beinhaltet eine Vielzahl an eltern- und schulzentrierten Interventionen, welche detailliert und praxisnah vermittelt werden.
Dipl.-Psych. Ute Berger
Studium der Psychologie in Köln, seit 2012 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Promotionsstipendiatin beim Institut der Christoph-Dornier-Stiftung an der Universität zu Köln. Thema ihrer Arbeit ist die Überprüfung der Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit aggressivem Verhalten (THAV) in Gruppen.